Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Agrarmärkte Hessen aktuell

Analyse KW 29: Kartoffeln, Getreide und Ölsaaten, Eiermarkt, Qualitätsferkel, Kälber, Düngemittel, Futtermittel

Kartoffeln

Woche um Woche nimmt das Angebot an Frühkartoffeln zu. Schalenfeste Qualitäten beherrschen die Sortimente im LEH. Gleichzeitig sorgt die beginnende Ferienzeit für eine verringerte Nachfrage. Infolgedessen entsteht Preisdruck und die Notierungen wurden deutlich zurückgenommen. Für die nächste Woche werden keine wesentlichen Änderungen erwartet und das ruhige Geschäft dürfte sich fortsetzen. Trotz einiger Unterbrechungen kommen die Rodearbeiten im gewohnten Umfang voran. Überwiegend wird von durchschnittlichen Erträgen berichtet.

Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser

Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten
Min.Max.Ø
Erzeugerpreis, festkochende Sorte687068,75
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte666866,75
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte

 

Getreide und Ölsaaten

Die Vermarktung der neuen Ernte verläuft schleppend. Für prompte Ware besteht kaum Kaufinteresse. In der Folge bleibt die Preisfindung schwierig. Tendenziell stehen die Preise weiterhin unter Druck. Sowohl Qualitäten wie auch die Erträge erfüllen nicht immer alle Erwartungen. Insgesamt wird hierzulande von einer eher durchschnittlichen Ernte ausgegangen. Ein weiteres Mal wurden die Preise für Raps nach unten korrigiert. Immerhin konnten sich die Notierungen zuletzt konsolidieren und weitere Preisrücknahmen sind bis auf weiteres gestoppt. Nur überschaubare Mengen wurden bislang gehandelt.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen190210199210220212
Brotweizen170193181185200194
Brotroggen140150146160160160
Qualitätshafer180180180
Raps412448434422458444

 

Eiermarkt

Mit der sommerlichen Witterung und dem Beginn der Ferienzeit entwickelt sich die Nachfrage am Eiermarkt rückläufig. Hinzu kommt das Ende der Fußball-Europameisterschaft. Dessen ungeachtet wird die Nachfrage immerhin als stetig bezeichnet. Von Seiten der Produktenindustrie wird kontinuierlich Ware geordert. Gegenüber der Vorwoche bleiben die Preise nahezu unverändert. In der laufenden Berichtswoche könnten die Preise noch etwas nachgeben.

Preise für Eier in Cent/Stück

Gewichtsklasse MErzeugerpackstelleDirektvermarktung
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Bodenhaltung12,2026,0020,2116,2035,0025,92
Freilandhaltung21,0034,0026,0228,0037,0032,38
Bioware21,0037,0030,3631,0040,0037,00

 

Qualitätsferkel

Der Schweinemarkt bleibt weiter im Gleichgewicht. Angebot und Nachfrage stehen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander. Die sommerlichen Temperaturen stimulieren die Nachfrage nach Grillfleisch. Gleichzeitig sinkt mit dem Beginn der Ferienzeit das Absatzpotenzial. Ferkelpreise stehen latent unter Druck, können sich in der laufenden Berichtswoche jedoch behaupten.

Preise für Ferkel in EUR/Tier

Anzahl6.394
Preisbasis28 kg
Min.Max.Ø
Preisspanne75,0098,4783,74
Zuschlag 28 – 30 kg1,001,50
Zuschlag > 30 kg0,501,00

 

Kälber

Trotz eines rückläufigen Angebots bleiben die Kälberpreise etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Das saisonale Preishoch dürfte inzwischen erreicht sein. Die Einstallbereitschaft der Mäster lässt weiter nach. Dem Vernehmen nach ist die Bandbreite der Preismeldungen bei den typbetonten Mastkreuzungen daher überaus groß. Unklar sind indessen die Auswirkungen der BTV auf das weitere Marktgeschehen.

Preise für Kälber in EUR/Tier

BullenkälberKuhkälber
Über 28 Tage ab 65 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Holstein25184148
Mastkreuzungen150260236184184184
Über 28 Tage ab 85 – 120 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Fleckvieh200360320

 

Düngemittel

Am Düngermarkt tendieren die Preise nahezu unverändert zum vorhergehenden Bericht. Aufgrund der laufenden Erntearbeiten sind Käufer nicht am Markt. Zudem wird häufig auf fallende Preise auf hinteren Terminen spekuliert. Zusätzlich sorgt der Preisdruck auf die Getreide- und Ölsaatenpreise für Kaufzurückhaltung. Preisbefestigungen lassen sich daher derzeit nicht durchsetzen. Infolge globaler Unsicherheitsfaktoren wurden Preislisten zum Teil zurückgezogen. Bei den regionalen Düngerhändlern wird Lagerraum für die Ernte vorgehalten. Infolgedessen sind auch die Düngerlager beim Handel, bis auf geringen Mengen für den Grünlandbedarf, weitgehend wie leergefegt.

Düngerpreise, Marktregion Hessen, in EUR/t ab Handelslager

ab Landlagerfrei Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
KAS312335324300315307
Harnstoff444460452420455440
AHL303325312280285281
DAP674685681680680680
40er Kornkali310368332290310300

 

Futtermittel

Rückläufige Preise für Futtergetreide führten zu geringeren Rohstoffkosten in der Futtermittelindustrie. Gegenüber dem Vormonat wird Futterweizen ca. 10 EUR/t günstiger bewertet. Auch die Preise für Ölschrote sind ungefähr im gleichen Umfang gefallen. Für Soja mit 43/44% Rohprotein müssen die Landwirte aktuell ca. 483 EUR/t anlegen. Rapschrot wird im Schnitt mit 351 EUR/t bewertet. Damit tendieren auch die Preise für Mischfutter rückläufig. Rindermast- und Milchleistungsfutter gaben zum letzten Bericht etwa um 5 EUR/t nach. Schweinefutter verbuchte Abschläge von 5 bis 10 EUR/t. Zunehmender Angebotsdruck durch die Ernte dürfte die rückläufige Preistendenz verstärken.

Futtermittelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/t frei Hof

ProduktMin.Max.Ø
Milchleistungsfutter 20/4305338322
Rindermastfutter302360326
Ferkelaufzuchtfutter ab 15 kg414433425
Mittelmastfutter Schweine296335321
Alleinfutter für säugende Sauen348370361
Alleinfutter für Legehennen353389371
Sojaschrot RP 44439506483
Sojaschrot RP 48455554509

Quelle: LLH, Stand 18.07.2024


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