Freizeitgartenbau/Gartenakademie
Für die Tonne – saisonale Pflanzen als Wegwerfartikel?
Gerade Weihnachtssterne und Primeln haben sich leider zu typischen Wegwerfartikeln entwickelt. Im Winter werden Primeln gerne gekauft, sie bringen Farbe ins Haus und lassen Gedanken an den Frühling keimen. Wenn sie dann nach einigen Wochen verblüht sind, danken wir es ihnen, indem wir sie in die Mülltonne oder auf dem Kompost entsorgen.
Dabei können sie ausgepflanzt im Garten über viele Jahre Freude bereiten.
Selbst Orchideen, einst Synonym für Exotik, werden heute kaum wertgeschätzt und nach der Blüte entsorgt. Callunen und Eriken, unsere beliebten Heidepflanzen, teilen meist das gleiche Schicksal.
Es stellt sich also die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Produkte. Einerseits sollte man vielleicht eher auf langlebigere Pflanzen setzen, andererseits sollten Sie die Herausforderung annehmen und versuchen, Amaryllis, Weihnachtsstern, Zimmerazalee und Co. weiter zu kultivieren. Hier können Sie Ihr gärtnerisches Können beweisen.
In der Vergangenheit erreichten uns am Gartentelefon häufig Fragen zur Kultur von Weihnachtsstern, Zimmerazalee, Amaryllis, Alpenveilchen oder Primeln. Wie kann man diese saisonalen Pflanzen pflegen, damit sie im nächsten Jahr wieder blühen und Freude bereiten?
Jahrelange Freude an Amaryllis – so geht’s!
Recht einfach ist dies bei Amaryllis oder besser gesagt Hippeastrum, Ritterstern, der als weihnachtliche Schnittblume beliebt ist. Nach der Blüte müssen Sie nur die abgeblühten Blütenstiele abschneiden, damit die Pflanze nicht unnötig viel „Kraft“ in die Samenbildung legt. Denn nach der Blüte beginnt für die Pflanzen die Wachstumszeit. Sofern die Zwiebel nicht nach der Ruhephase im Herbst in neue Erde eingetopft wurde, sollten Sie dies jetzt tun. Nach der Blüte entwickeln Amaryllis ihre Blätter. Die Blätter dienen dazu, die Zwiebeln bis zum Herbst wieder mit Reservestoffen aufzufüllen. Es ist sehr wichtig, dass dieses sogenannte vegetative Wachstum mit frischer Erde und Dünger unterstützt wird. Es muss daher bis etwa September regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Ab September beginnt die Ruhezeit. Sie sollten die Pflanze nicht mehr gießen und an einem kühlen, dunklen Platz lagern (Keller) – ob Sie die Zwiebeln austopfen (also ohne Erde lagern) oder im Topf stehen lassen, ist nicht entscheidend. Sobald das Laub gelb ist und eingezogen hat, können Sie die Blätter abschneiden. Die Zwiebeln benötigen diese Ruhephase, um in Blühstimmung zu gelangen. Ab Anfang Dezember topfen Sie die Zwiebeln in frische Erde ein und stellen sie ins Wohnzimmer. Die Erde kann leicht befeuchtet werden. Sobald der Blütenstiel etwa 10 cm lang ist, wird wieder mit dem Gießen begonnen.
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