Marktinformation & Preise

Düngemittelpreise fallen wieder

Zuletzt war zu beobachten, dass die Harnstoffpreise am Weltmarkt wieder etwas anzogen. Experten führten dies auf die gestiegene Düngernachfrage in den USA zurück und sprachen zuweilen von einem regelrechten Kaufrausch der US-Farmer. Doch dies war möglicherweise nur ein kurzes Intermezzo. Zwar werden in den USA immer noch größere Mengen umgesetzt. Der Markt hat sich inzwischen aber wieder deutlich abgekühlt.

Und in der EU bleibt die Kaufzurückhaltung bestehen. Dies gilt sowohl für die Erzeuger als auch die Händler. Denn sachlogische Überlegungen sprechen dafür, dass die Düngerpreise vor dem Hintergrund der fallenden Energiepreise und einer schwachen Nachfrage weiter nachgeben. Infolgedessen halten sich viele Landwirte mit weiteren Anschlusskäufen zurück. Dies gilt gleichermaßen für die Händler, die hohe Abschreibungen riskieren, wenn in einem fallenden Markt Lagerbestände aufgebaut werden.

Die Forderungen für Harnstoff wurden daher auch in Hessen gegenüber der letzten Preisfeststellung Anfang April wieder zurückgenommen. Mussten die Landwirte im Vormonat noch durchschnittlich 610 EUR/t anlegen, war der Dünger in dieser Berichtswoche für 483 EUR/t zu beziehen. N-Dünger wie KAS lässt sich inzwischen sogar zu Preisen unter 400 EUR/t beziehen. Mit weiteren Preisrücknahmen wird gerechnet. Preise für P- und K-Dünger tendieren dagegen nahezu unverändert. So pendeln die Preise für DAP weiterhin um die 800 EUR-Marke, während 40er Kornkali ungefähr mit 600 EUR/t in die Bücher geht.

Die Kaufbereitschaft bleibt also auch am hiesigen Markt verhalten. Lediglich für prompte Lieferung werden überschaubare Mengen zu Tagespreisen nachgefragt. Zumal in den Getreidebeständen nur noch die Ährengabe ansteht. Aus den zuvor genannten Gründen werden nur vereinzelt Vorkäufe für die neue Saison getätigt. Frachtraum bleibt knapp und teuer. Dennoch bestehen keine Lieferengpässe und die Räumung der Lagerbestände verläuft ungewöhnlich langsam.