Marktinformation & Preise
Rapspreise steigen zur Wochenfrist
Am Rapsmarkt legten die Preise zur Vorwoche etwas zu. In Hessen bewegen sich die Offerten aktuell innerhalb einer Spanne von 410 bis 430 EUR/t frei Landlager. Im Streckengeschäft ab Hof werden ca. 430 bis 440 EUR/t gezahlt.
Damit hat die Unterstützungslinie bei 400 EUR/t gehalten. Eine Überschreitung dieser Preisgrenze gilt als Anbausignal. Weiterhin ist jedoch die Relation zum Weizenpreis entscheidend. Im Gleichgewicht gilt ein Verhältnis von 2:1. Bei einem B-Weizenpreis von derzeit 205 EUR/t frei Landlager ergibt sich rechnerisch eine Preisrelation von 2,05. Auch dies spricht für eine Wirtschaftlichkeit der Rapssaat im Anbauspektrum.
Unterstützung kam zuletzt aus dem Sojakomplex. Spekulationen über die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit in den USA führten zu Risikoprämien in den Kursen. Auch die guten Exportzahlen in den USA gaben den Sojakursen Rückenwind. Doch gestern fielen die Kurse aufgrund von Gewinnmitnahmen der Anleger beträchtlich. Die Rapspreise blieben davon jedoch unbeeindruckt, denn der Einfluss der steigenden Rohöl- und Palmölkurse bleibt bestehen. In Paris schloss der Fronttermin gestern bei 468,75 EUR/t im Plus.
Allerdings ist der globale Ölsaatenmarkt mit einer geschätzten Produktion von 664 Mio. t laut USDA in dieser Saison gut versorgt. Für die EU wird überdies eine ordentliche Ernte auf Vorjahresniveau avisiert. Größere Ernten aus Baltikum, Polen und der Ukraine drücken aktuell auf den westeuropäischen Markt. Deutscher Raps ist dabei nicht immer konkurrenzfähig. Dennoch können die Preise ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Aktuell gibt es kaum nennenswerte Umsätze am deutschen Rapsmarkt. Die Ölmühlen signalisieren bis Oktober eine gute Deckung. Zudem besteht auf Erzeugerseite eine eher geringe Abgabebereitschaft. Mit der Vermarktung kann man zunächst abwarten und den weiteren Kursverlauf aufmerksam beobachten. Weitere Aufgelder sind durchaus möglich.