Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Herdenschutz

Bestmöglicher Schutz von Weidetieren vor Wolfsübergriffen

Mit Blick auf die zunehmenden Beratungsanfragen von Schaf-, Ziegen-, Rinder- und Pferdehalterinnen und -halter zum bestmöglichen Schutz von Weidetieren vor Wolfsübergriffen veranstaltete der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) am 10. Oktober einen Herdenschutztag auf dem Eichhof in Bad Hersfeld.

Im Rahmen der Veranstaltung zeigten verschiedene Firmen, welche Weidezaun- und Herdenschutztechnik aktuell verfügbar ist.

Darüber hinaus klärten Expertinnen und Experten in Fachvorträgen über den bestmöglichen Schutz von Weidetieren vor Wolfsübergriffen auf. Demnach sollten Hessens Tierhaltende ihre Einzäunungen nicht nur so errichten, dass ihre Herden im Weidebereich verbleiben, sondern auch Wölfe am Eindringen gehindert werden.

Eine abschreckende Wirkung gegen den Wolf kann allerdings erst durch den Stromschlag eines elektrifizierten Zauns erreicht werden. Zudem ist auf die Errichtung eines angemessenen Untergrabeschutzes zu achten.

„Es ist leider nicht ausgeschlossen, dass Wölfe auch einen elektrifizierten Zaun überwinden. Allerdings lässt sich durch den sogenannten Grundschutz das Risiko eines Übergriffes erheblich reduzieren. Zudem ist der Grundschutz Voraussetzung für einen möglichen Schadensausgleich“, äußert sich ein Sprecher des LLH.

Der Schadensausgleich bei Wolfsübergriffen für Schaf- und Ziegenhaltungen ist daran geknüpft, dass ein elektrifizierter Zaun den geforderten Grundschutz von 90 cm Mindesthöhe aufweist, der Abstand des untersten elektrischen Leiters maximal 20 cm zum Boden beträgt und der Zaun eine Spannung von mindestens 2500 Volt führt. Für Viehhaltende bedeutet dies, innerhalb der Vegetation regelmäßig den Aufwuchs zu Mähen, damit es nicht zur Abschwächung der Spannung kommt. Auch ist der Zaun regelmäßig auf Schwachstellen zu überprüfen.

Den LLH-Beratungskräften, deren Aufgabe es ist, Tierhaltende im bestmöglichen Herdenschutz zu beraten, ist bewusst, dass diese Maßnahmen die Kosten und den Arbeitszeitbedarf der Tierhaltung erhöhen.

Herdenschutztag 2023

Weitere Informationen finden Sie in folgenden Beiträgen:

Pferde
Rinder
Schafe und Ziegen


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