Erste Trendauswertung Buchführungsergebnisse im WJ 2022/2023

Demnach verzeichnen wir im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ein absolutes und bisher nie dagewesenes Spitzenergebnis mit einer nochmaligen erheblichen Gewinnsteigerung über alle Haupterwerbsbetriebe von fast 80%. Der Durchschnittsgewinn lag bereits im letzten WJ mit 73.708 € um gut 10% über dem Fünfjahresdurchschnitt, nun fallen die Gewinne über alle Betriebsformen mit durchschnittlich 132.328 € doppelt so hoch aus wie der Fünfjahresdurchschnitt. Rückblickend lässt sich also resümieren, dass die landwirtschaftlichen Betriebe im großen Durchschnitt von den erheblichen Preisturbulenzen durch den Ukrainekrieg eindeutig profitiert haben.

Den höchsten Gewinnzuwachs von rund 105% im abgelaufenen WJ erzielen diesmal die Veredlungsbetriebe, wobei der absolute Gewinn der Futterbaubetriebe noch 553 € über denen der Veredlungsbetriebe liegt. Mit ca. 157.000 € Unternehmensgewinn liegen die spezialisierten viehhaltenden Betriebe also eindeutig vorn. Wurden im WJ 2021/22 die Milchkuhbestände noch um 13 % abgebaut, steigen diese im WJ 2022/23 wieder von 70,9 auf 74,8 Milchkühe bei gleichzeitig höherer Milchleistung von 2,4%. Entscheidend für das sehr gute Wirtschaftsergebnis bleibt aber der um fast ein Drittel gestiegene Milchpreis auf durchschnittlich 56,27 Cent/kg, wodurch die um ebenfalls 32 % höheren Kosten für Futtermittel mehr als ausgeglichen wurden.

Die Veredlungsbetriebe haben zwar ihre Bestände leicht reduziert, konnten aber aufgrund deutlicher Verbesserungen bei den Mastschweineerlösen (216 ggü. 154 €/MS) und Ferkelerlösen (72 ggü. 52 €/Ferkel) ihre Umsatzerlöse um 31% erhöhen. Demgegenüber stieg der betriebliche Aufwand nur um 17%.

Die Ackerbaubetriebe erzielen die größten Erlössteigerungen beim Getreide, da hier die Preise gegenüber dem Vorjahr um 22% stiegen und zudem 10% mehr geerntet wurde. Der Rapsanbau bleibt mit einem Flächenanteil von 13,3% der Ackerfläche unverändert, aber der Verkaufserlös erreicht einen Spitzenwert von 63,79 €/dt. Im Vergleich mit dem 5-Jahres-Durchschnitt in Höhe von 51.821 € konnte der Gewinn deutlich um rund 31.000 € gesteigert werden. Dennoch fehlt in den Ackerbaubetrieben in guten Preisjahren der zusätzliche „Hebel“ über die Veredlung.

Die Verbundbetriebe, die keine eindeutige Spezialisierung im Unternehmen aufweisen, erreichen in der Vorwegauswertung mit 125.188 € einen Gewinnzuwachs gegenüber dem Vorjahr von 91,3% und liegen somit wieder vor den Ackerbaubetrieben. Die Verbundbetriebe haben gegenüber dem Vorjahr ihre landwirtschaftliche Nutzfläche auf 140,39 ha ausgeweitet und bewirtschaften damit die meiste LF im Vergleich der Betriebsformen. Durch die zusätzlichen Produktionsverfahren der Viehhaltung in ihren Betrieben profitieren sie stärker auch von den guten Preisen bei der Milch- und Fleischerzeugung.

Die nachstehende Tabelle zeigt ausgewählte Ertrags- und Preisparameter der Haupterwerbsbetriebe im Vergleich WJ 2022/23 zu den beiden Vorjahren. In die im Dezember folgende Endauswertung gehen die Ergebnisse von ca. 200 weiteren Haupterwerbsbetrieben ein. Diese können die Resultate noch erheblich beeinflussen.