Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Agrarmärkte Hessen aktuell

Analyse KW 28: Kartoffeln, Getreide und Ölsaaten, Eiermarkt, Qualitätsferkel, Kälber

Kartoffeln

Auf allen Handelsstufen wird von einer ruhigen Nachfrage berichtet. Die beginnende Ferienzeit in Hessen sorgt für verhaltene Umsätze. Die bislang geernteten Kartoffeln weisen einen durchschnittlichen Ertrag und gute Qualitäten aus. Die Schalenfestigkeit ist z.T. noch nicht gegeben. Zudem wächst die Sorge, dass die Anschlusssorten – aufgrund des vielen Niederschlags Qualitätsprobleme bekommen. Auch in dieser Woche bleiben Kartoffeln hochpreisig. Erst mit zunehmender Ernte und größerer Verfügbarkeit wird mit Preisnachlässen gerechnet.

Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser

Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten
Min.Max.Ø
Erzeugerpreis, festkochende Sorte828684,50
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte808482,50
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte

 

Getreide und Ölsaaten

Die Druscharbeiten bei der Gerste laufen auf Hochtouren. Erste Ergebnisse deuten hinsichtlich der Qualität auf niedrige Hl-Gewichte hin. Dessen ungeachtet wurden die Preise für Futtergerste und Futterweizen zur Vorwoche etwas zurückgenommen. Weizenpreise konnten sich noch einigermaßen behaupten. Zuletzt machte der Rapskurs an der Euronext einen regelrechten Sprung nach oben. Spätfröste und die feuchtkühle Witterung in der EU sowie Trockenheit in der Schwarzmeerregion dämpfen die Prognosen für die Raps- und Sonnenblumenernte. Hinzu kommen steigende Soja-, Palmöl- und Rohölnotierungen. In Hessen legten die Erzeugerpreise in diesem Umfeld zur Wochenfrist um ca. 10 EUR/t auf 443 EUR/t frei Erfasser zu.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen195210201210220212
Brotweizen180193184190200196
Brotroggen
Qualitätshafer
Raps430464442440472457

 

Eiermarkt

Der Eiermarkt präsentierte sich letzte Woche weiterhin sehr ausgeglichen. Das Eierangebot ist in allen Gewichtsklassen und aus allen Haltungsformen in ausreichenden bis umfangreichen Mengen verfügbar. Dennoch können die Angebotsmengen meist am Markt platziert werden, sodass es kaum zu Überhängen kommt. Die Preise bleiben überwiegend auf dem Niveau der Vorwochen.

Preise für Eier in Cent/Stück

Gewichtsklasse MErzeugerpackstelleDirektvermarktung
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Bodenhaltung12,3026,0020,2216,2035,0025,92
Freilandhaltung21,0034,0026,0228,0037,0032,38
Bioware21,0037,0030,3631,0040,0037,00

 

Qualitätsferkel

Der Schlachtschweinemarkt in Deutschland stand 2 Wochen deutlich unter Druck. Die Fleischvermarktung lief nicht wie gewünscht. Der Vereinigungspreis liegt aktuell bei 2,10 EUR/kg SG. Durch die Preisrücknahmen konnte nun wieder eine Stabilität erlangt werden. Der Druck auf den Schlachtschweinmarkt wirkte sich auch auf den Ferkelmarkt aus. Die Nachfrage nach Ferkeln sank. Mäster sind nicht bereit alle Stallabteile zügig zu belegen. Die Preise gaben in der letzten Berichtszweitwoche nach und auch für die 27. Kalenderwoche wird mit einem deutlichen Kursrückgang gerechnet.

Preise für Ferkel in EUR/Tier

Anzahl6.394
Preisbasis28 kg
Min.Max.Ø
Preisspanne78,9698,4788,75
Zuschlag 28 – 30 kg1,001,50
Zuschlag > 30 kg0,501,00

 

Kälber

Am Kälbermarkt verharren die Preise ungefähr auf Vorwochenniveau. Das Angebot ist weiterhin reduziert und die Einstallbereitschaft rege. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Rindfleischpreise zuletzt wieder gestiegen sind und deutlich über Vorjahreslinie liegen. Allerdings dürfte das saisonale Preishoch in Kürze erreicht sein. Aktuell kostet ein Holstein-Bullenkalb in Hessen mit 148 EUR/Tier etwas mehr als zum gleichn Zeitpunkt im Vorjahr. Die Erzeuger benötigen höhere Preise um die Kosten der verschärften Transportregelung zu refinanzieren. Die Tendenz der laufenden Berichtswoche ist stabil.

Preise für Kälber in EUR/Tier

BullenkälberKuhkälber
Über 28 Tage ab 65 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Holstein25184148
Mastkreuzungen185260232100184142
Über 28 Tage ab 85 – 120 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Fleckvieh220380327

 

Quelle: LLH, Stand 10.07.2024


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