Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landwirtschaftszentrum Eichhof

Eichhof: Ein Standort, um zukünftige Anforderungen zu vermitteln

Regierungspräsident Weinmeister informierte sich am LWZ Eichhof

Bad Hersfeld. Die zunehmenden Anforderungen an Tierwohl und Klimaschutz werden die Tierhaltung in Hessens landwirtschaftlichen Betrieben in den nächsten Jahren weiter verändern.
Am Landwirtschaftszentrum (LWZ) Eichhof des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) werden seit jeher moderne landwirtschaftliche Haltungsverfahren in der Tierhaltung und Kenntnisse im Pflanzenbau vermittelt.
Der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister informierte sich nun anlässlich eines Arbeitstreffens mit dem LLH-Direktor Andreas Sandhäger und der Eichhof-Standortleiterin Anne Mawick, wie das LWZ Eichhof weiterentwickelt werden kann.
„Wir bieten hier eine moderne Bildungseinrichtung für die überbetriebliche Ausbildung im Ausbildungsberuf Landwirt, sind die hessenweit koordinierende und umsetzende Stelle des pflanzenbaulichen Versuchswesens und sind Standort des Hessischen Biogasforschungszentrums“, beschreibt Anne Mawick zusammenfassend die wichtige Rolle des LWZ Eichhof in Bad Hersfeld.

Der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister (3.v.r.) informierte sich anlässlich eines Arbeitstreffens mit dem LLH-Direktor Andreas Sandhäger (links) und der Eichhof-Standortleiterin Anne Mawick (2.v.r.), wie das Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld weiterentwickelt werden kann
Bundesweit sinkt die Zahl der viehhaltenden Betriebe, dies ist auch im vieharmen Hessen in den Daten des Statistischen Landesamts abzulesen. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle des Eichhofs noch wichtiger, den Auszubildenden praktische Kenntnisse und Fähigkeiten in der Rinder-, aber insbesondere in der Schweinehaltung, zu vermitteln; Kompetenzen, die heute leider in immer weniger Ausbildungsbetrieben selbst vorhanden sind.

Etwa 297.000 ha Grünland, was 39 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Hessen entspricht, stellen die Futterbasis für die Rinderhaltung dar. „Wir benötigen die Rinderhaltung, um unsere Kulturlandschaft offen zu halten und das für Hessen prägende Landschaftsbild zu erhalten“, beschreibt Regierungspräsident Weinmeister die wichtige Rolle der Rinderhaltung. „Das Tierwohl spielt dabei – zu Recht – eine immer stärkere Rolle. Entsprechend haben die landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren kontinuierlich in die Haltungsbedingungen investiert. Von den Erfahrungen, die im landwirtschaftlichen Versuchswesen auf dem Eichhof gemacht werden, profitieren dabei alle Betriebe in Hessen.“

Moderne Milchviehställe bieten den Tieren ein großes Platzangebot, um sich frei bewegen zu können. Offene Laufhöfe ermöglichen den Tieren zusätzlich einen Auslauf ins Freie, wenn aufgrund baulicher Gegebenheiten kein Weidegang möglich ist. Gleichzeitig führt das geschaffene Platzangebot mit kot- und harnverschmutzten Bodenflächen zu höheren Emissionen, sofern nicht bereits bei der Planung von Neu- und Umbaumaßnahmen auf beispielsweise eine schnelle Flüssigkeitsableitung und eine gute Entmistung geachtet wurde.

Aktuell haben am LWZ in Bad Hersfeld lediglich die trockenstehenden Kühe und einige Jungtiere die Möglichkeit des Weidegangs. Die Verantwortlichen des LLH würden dies gerne auf die gesamte Herde ausweiten. Dies wäre aber nur mit der Verlagerung der Rinderhaltung an einen anderen Standort möglich.

Bereits seit 20 Jahren kommt automatisierte Melktechnik am LWZ Eichhof zum Einsatz. Im letzten Jahr wurde ein neues automatisches Melksystem (AMS) im Lehrkuhstall eingebaut. „Die moderne Sensortechnik im AMS liefert verschiedene Daten und Informationen vom Tier. Diese bringen eine wichtige Entscheidungsgrundlage für das optimale Fütterungs- und Gesundheitsmanagement der Herde, eine optimierte Arbeitsproduktivität und ein hohes Maß an Tierwohl“, erklärt LLH-Direktor Andreas Sandhäger. Die vorhandene Technik ermöglicht in der überbetrieblichen Ausbildung die Systeme Melkstand und Melkroboter nebeneinander zu vermitteln. Dies führte in der Vergangenheit neben verschiedenen Informations- und Seminarangeboten unter anderem dazu, dass das AMS in Hessen schnell an Bedeutung gewann.

„Sie leisten hier wichtige Grundlagenarbeit für die landwirtschaftliche Praxis in Hessen. Gleichzeitig ist der Eichhof Anlaufstelle für Generationen von hessischen Landwirtinnen und Landwirten, die sich zu Fachfragen ihres Berufs beraten, aus- oder fortbilden lassen wollen. Wir können froh sein, eine Einrichtung wie diese in Hessen zu haben. Ich bin überzeugt: Von hier werden im Zuge des tiefgreifenden Strukturwandels der Landwirtschaft wichtige Impulse ausgehen“, so Regierungspräsident Weinmeister abschließend.


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