Grünland & Futterbau
Grünlandverbesserung auf extensiv geführten Standorten
In diesem Jahr zeigen sich Ertragseinbußen auf extensiven Grünland am deutlichsten. Das dritte Jahr in Folge mit geringen Niederschlägen hat auf diesen Schlägen bereits zur ersten Nutzung zu 50 bis 70 Prozent weniger Ertrag geführt.
In einigen Betrieben tritt dadurch Futtermangel auf. Gründe dafür sind:
- geringe Pflanzenanzahl pro m² mit weniger Wurzeldichte und -tiefe im Boden
- stärkere Bodenaustrocknung durch geringe Pflanzendichte
- Grundnährstoffe Kalium und Phosphor häufig in Versorgungsstufe A oder B, Mangelernährung schwächt Gräser und Leguminosen
- niedriger Boden-pH, bei dem nur wenig wertvolle Nutzgräser optimal wachsen
- geringe Zufuhr organischen Düngers führt zu N-Mangel bei wertvollen Nutzgräsern
Maßnahmen zur Erhöhung der Grünlanderträge und zur Vorbereitung der Grünlandnarbe auf Hitzejahre
- Flächen auf günstigen Standorten (Wasserführung, Bodenpunkte, Wüchsigkeit) entsprechend der Bodenanalyse nach und nach aufdüngen
– Kalkanbieter mischen auf Wunsch Kalk mit Kalium- und Phosphor für Biobetriebe
– In der Düngebedarfsermittlung können die benötigten Mengen für K und P sehr einfach berechnet werden
- Nachsaat im Herbst ist günstiger als im Frühjahr (bzgl. Bodentemperatur, Konkurrenz Altnarbe)
- Nachsaat nur mit mittelgebirgsgeprüften Sorten (LLH-Sortenempfehlung)
- Güllezukauf als Mehrnährstoffdünger
– oft wird nur die Ausbringung in Rechnung gestellt
– Stoffstrombilanz kann relativ einfach durch abgebenden Betrieb erstellt werden - Striegeleinsatz bei einem hohen Anteil Gemeiner Rispe (Spätsommer) oder Moos (Frühjahr)
- Leguminosenanteil erhöhen –>Ziel: 20 % (1 % Klee = 3 kg N für die Narbe)
– z. B. über gezielte Nachsaat mit Rotklee