Grünland & Futterbau
Video: Grünland- und Futterbauversuche
Neben Wald ist Grünland eine der wichtigsten Flächennutzungen in den Mittelgebirgslagen. Der Anteil des Dauergrünlandes an der landwirtschaftlich genutzten Fläche variiert zwischen, aber auch innerhalb der Landkreise in Hessen.
Grünland- und Futterbauversuche – Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung
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Besonders hohe Anteile findet man bspw. im Odenwald-Kreis, im Lahn-Dill-Kreis, im Vogelsberg-Kreis sowie im Landkreis Fulda oder dem Main-Kinzig-Kreis mit teilweise deutlich über 50% der landwirtschaftlichen Fläche. Auch die Bewirtschaftungsintensität unterscheidet sich je nach Region, wobei dies kleinräumig natürlich auch innerhalb eines Landkreises stark variieren kann. In Regionen wie dem Odenwaldkreis und dem Vogelsbergkreis, aber bspw. auch in den Kreisen Bad Hersfeld und Eschwege wurde traditionell mit niedrigerer Intensität gewirtschaftet. Im Bereich Korbach gibt es traditionell eher viehstarke, intensiv wirtschaftende Betriebe. In Limburg, Wetzlar und Fulda kommen durch größere Gebiete mit günstigen Standortbedingungen Flächen zustande, wo ebenfalls höhere Intensitäten üblich sind.
Das Grünland hat verschiedene Funktionen. Häufig dient es der Futterproduktion. Gleichzeitig erfüllt es aber auch einige wichtige Schutzfunktionen, wie bspw. der Wasserrückhalt und das Verhindern von Bodenerosion. Als CO2-Senke leistet es einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, und mit seiner Vielzahl an Arten und durch zeitlich gestaffelten Blühabfolgen bietet es einen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Insekten. Neben dem Grünland leistet auch der Feldfutterbau als Grundfutter, einen wesentlichen Beitrag zur Proteinversorgung von Rindern. In Hessen wird auf rund 66.000 ha Feldfutter (inkl. Silomais) angebaut. Zum Feldfutterbau ohne Silomais zählen insbesondere Ackergras, Kleegras, Luzerne und Klee. Häufig werden diese in Mischungen angebaut, die verschiedene Zielsetzungen erfüllen sollen. Durch den Anbau von Feldfutter kann hochwertiges Grundfutter erzeugt werden. Zudem sind verschiedene positive Wirkungen auf die Folgefrucht, den Boden und die Unkrautkultur zu verzeichnen. Die richtige Wahl von Sorten und Mischungen ist eine Voraussetzung für den Anbauerfolg.
Das amtliche Versuchswesen im Grünland und Feldfutterbau des LLH bearbeitet verschiedenste Fragestellungen aus der Praxis. Am Landwirtschaftszentrum Eichhof und auf Paxisbetrieben in ganz Hessen werden zahlreiche produktionstechnische Fragestellungen bearbeitet. Themenschwerpunkte sind z.B. Nachsaaten, Sortenwahl, Mischungen für spezielle Bedingungen, Förderung und Erhalt der Biodiversität sowie Effekte der Düngung.
Außerdem führt der LLH noch wertvolle Landschaftspflegeversuche durch, die teilweise bereits in den 80er Jahren angelegt wurden und sich u.a. mit der Wiederherstellung typischer Grünlandgesellschaften beschäftigen. Mit den Ergebnissen aus dem Versuchswesen und der Umsetzung in der Beratung, trägt der LLH mit seinem Versuchswesen dazu bei, die vielfältigen Standorte in Hessen optimal zu nutzen und zu erhalten.