Landessortenversuche
Ergebnisse der LSV Sommer-Braugerste 2020 & Empfehlungen
Laut dem statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2020 in Hessen auf 18.800 ha Sommergerste angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr (19.100 ha) ist damit die Anbaufläche leicht rückläufig, bundesweit nahm die Anbaufläche hingegen mit 7.100 ha etwas zu.
Wie auch im Vorjahr ist davon auszugehen, dass der Anbau der Sommerungen zugunsten des Ackerfutterbaus reduziert wurde, um einer Futterknappheit aufgrund der befürchteten Trockenheit entgegenzuwirken. Trockenheit wie auch stärke Frostereignisse zu den Eisheiligen stellten sich im Laufe des Jahres ein und hatten einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Sommergerstenerträge. Gegenüber dem Vorjahr sanken die hessenweiten Durchschnittserträge um im Mittel 3,5 dt/ha auf 49,6 dt/ha . Die Aussaatbedingungen zeigten sich in 2020 zunächst gut und die Bestände liefen gut auf. Die weitere Entwicklung wurde dann aber durch eine erhebliche Trockenperiode im Frühjahr überschattet, was teilweise zu recht lückigen Beständen führte. Durch Niederschläge im Mai konnten sich die Bestände zum Teil wieder vergleichsweise gut erholen. Am Versuchsstandort des LLH Griesheim musste aufgrund der Trockenphase wiederholt bewässert werden. Pflanzenkrankheiten wurden aufgrund der trockenen Witterung nur vereinzelt beobachtet und spielten hinsichtlich der Ertragsbildung eher eine untergeordnete Rolle. Die Ernte an beiden Versuchsstandorten wurde Ende Juli durchgeführt.
Landessortenversuche im Anbaujahr 2020
Im Jahr 2020 wurden an zwei Standorten in Hessen (am Eichhof bei Bad Hersfeld und in Griesheim) insgesamt neun Sommergerstensorten in den Landessortensuchen (LSV) geprüft (vgl. Tabelle 1).
Seit 2005 vergibt die Braugersten-Gemeinschaft e.V. an Sorten, die die Vermälzungs- und Brautechnischen Versuche des „Berliner-Programms“ erfolgreich durchlaufen haben, Verarbeitungsempfehlungen. Neben den bereits etablierten Sorten Quench, Avalon, Accordine und Leandra wurde nun auch für die Sorte Prospect eine Verarbeitungsempfehlung durch das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft ausgesprochen. Diese Sorte befindet sich inzwischen im zweiten Jahr der hessischen Landessortenversuche. Erstmalig im Prüfsortiment vertreten sind die Sorten Amidala und KWS Jessie, die von der Gemeinschaft für die Aufnahme in großtechnische Praxisversuche empfohlen wurden. Hierzu werden im Februar 2021 die Ergebnisse veröffentlicht.
Die deutschlandweit wichtigsten Braugerstensorten in 2020 waren laut Einschätzung der Braugersten-Gemeinschaft e.V. Avalon und RGT Planet (jeweils 24 % der Fläche), Leandra (13 % der Fläche), Quench (10 % der Fläche) sowie Accordine und Solist (jeweils 5 % der Fläche).
Speziell zur Nutzung als Futtergerste gezüchtete Sorten werden nicht mehr im Landessortenversuch (LSV) mit abgeprüft. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigten vielmehr, dass Braugerstensorten bei entsprechender Bestandesführung (inklusive angepasster N-Düngung) ein hohes Ertragspotential aufweisen, so dass sie problemlos als Futtergersten angebaut werden können.
Zur Bewertung der Standfestigkeit und Krankheitsanfälligkeit werden die Sorten in jeweils zwei unterschiedlichen Intensitätsstufen behandelt. In Stufe 1 wird komplett auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet und nur eine reduzierte Menge an Wachstumsreglern appliziert. Die in dieser extensiven Variante auftretenden Pflanzenkrankheiten oder Standfestigkeitsprobleme können so unmittelbar den Sorteneigenschaften in Verbindung mit dem Standort zugerechnet werden. Das tatsächliche Leistungspotential einer Sorte lässt sich in der Intensitätsstufe 2 abbilden, die standortüblich mit Fungiziden und Wachstumsreglern behandelt wird.
Trotz geringem Krankheitsdruck und dem Ausbleiben von Lagerereignissen konnte in der Intensitätsstufe 2 im Mittel ein Mehrertrag von guten 9 % realisiert werden.
Dennoch lagen die Kornerträge deutlich unter den Ergebnissen der beiden Vorjahre. In der Bezugsbasis (BB) der behandelten Variante wurden in 2020 im Mittel 58,4 dt/ha erreicht, dagegen in 2019 73,4 dt/ha und in 2018 62,8 dt/ha.
Witterungsbedingt vergleichsweise niedrige Erträge am Standort Griesheim, Neuzugänge überraschen bei Trockenheit
Wie zuvor erwähnt, lagen die Erträge im Jahr 2020 deutlich unter den Erträgen der beiden Vorjahre. Die mittleren Kornerträge der Bezugsbasis am Standort Bad Hersfeld bewegten sich mit 65,3 dt/ha in der Intensitätsstufe 1 auf einem akzeptablen Niveau. In der Intensitätsstufe 2 konnten dort 76,6 dt/ha realisiert werden. Eine Ertragssicherung durch mehrmalige Bewässerung am Standort Griesheim konnte in diesem Jahr nicht in dem Maße wie in 2019 erreicht werden. Vom 06. April bis zum 11. Mai wurden die Versuchsparzellen drei Mal mit jeweils 35 mm bewässert, der Ertrag der Bezugsbasis lag trotz allem nur bei durchschnittlich 40,3 dt/ha in der Intensitätsstufe 1 und 40,2 dt/ha in der Intensitätsstufe 2. Im Vorjahr konnte in der Intensitätsstufe 2 mit zusätzlicher Bewässerung noch ein mittlerer Ertrag von 74,9 dt/ha realisiert werden.
Als Hauptgrund für diese geringen Erträge kann die trockene Witterung im Frühjahr herangezogen werden, die sich negativ auf die Jugendentwicklung der Bestände und in der Folge auf die Bestandesdichte auswirkte. Vergleicht man die Bestandesdichten in der Intensitätsstufe 2 am Standort Griesheim von 2019 und 2020 anhand der Anzahl der Ähren pro laufendem Meter, zeigt sich, dass in 2020 die Bestandesdichte mit 65,4 Ähren pro lfd. m deutlich geringer ausfällt als in 2019 mit 72,4 Ähren pro lfd. m.
Am Standort Bad Hersfeld konnte in der Intensitätsstufe 2 die nun dreijährig geprüfte Leandra, im dritten Jahr in Folge mit hohen Erträgen punkten (vgl. Tabelle 1). Die höchsten Erträge brachte allerdings die bereits langjährig in der Praxis etablierte Sorte RGT Planet. Dahinter lag die Sorte Quench und danach, etwas abgeschlagen, die nun zwei Jahre geprüfte Prospect. Bei den Sorten in der einjährigen Prüfung waren ebenfalls gute Erträge zu finden, diese können aber aufgrund der Einjährigkeit noch nicht abschließend verifiziert werden. Hier zeigten Applaus und KWS Jessie in der ersten Intensitätsstufe nur durchschnittliche Erträge, konnten aber in der Intensitätsstufe 2 einige der etablierten Sorten überholen. Am trockenen Standort Griesheim lagen die Sorten RGT Planet und Leandra vorne. In der Intensitätsstufe 1 konnten im Mittel ebenfalls die Sorten Leandra und RGT Planet gute Ergebnisse liefern. In der Intensitätsstufe 2 waren ebenfalls Leandra und RGT Planet vorne zu finden, zudem lieferten die Neuzugänge Applaus und KWS Jessie am trocken Standort Griesheim überraschend gute Ergebnisse ab und belegten Spitzenpositionen.
(Zu) hohe Proteingehalte und gute Hektolitergewichte
Damit Sommergerste als Braugerste vermarktet werden kann, ist es essentiell, dass sie eine Reihe von Qualitätskriterien erfüllt. Werden diese kritischen Werte unter- oder überschritten, wird die Gerste in der Regel nur als Futtergerste zu schlechteren Preisen abgenommen.
Einer der wichtigsten Qualitätsindikatoren ist hierbei der Rohproteingehalt. Dieser sollte zwischen 9,5 und 11,5 % liegen. Ist der Proteingehalt zu gering, wirkt sich dies negativ auf die Hefegärung und die Schaumqualität des Bieres aus. Ab einem Proteingehalt von 12 % resultiert dies in einer schlechteren Ausbeute an vergärbaren Kohlenhydraten und sorgt für Probleme in der Verarbeitung. Um den Proteingehalt des Erntegutes gezielt zu steuern, ist es wichtig, das Stickstoffangebot der Fläche (aus Düngemaßnahmen und durch Vorfrüchte) im Auge zu behalten. Braugersten sollten daher nicht auf Böden mit einem hohen N-Nachlieferungspotenzial oder nach Vorfrüchten wie Leguminosen angebaut werden, deren Pflanzenreste verstärkt Stickstoff freisetzen. Sowohl am Standort Griesheim als auch am Standort Bad Hersfeld lagen die Rohproteingehalte fast aller geprüfter Sorten, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Intensitätsstufe, oberhalb von 11,5 %. Der höchste negative Spitzenwert lag mit 13,4 % deutlich oberhalb der kritischen 12 %. Ausschließlich RGT Planet zeigte auf beiden Standorten, in beiden Intensitäten einen Porteingehalt von unter 11,5 % (vgl. Tabelle 2). Accordine lag in der Intensitätsstufe 1 mit 11,4 % noch knapp im guten Bereich. Eine mögliche Erklärung für die hohen Rohproteingehalte am Standort Bad Hersfeld könnten die Vorfrucht Raps und die Vorvorfrucht Luzerne sein. Beide Früchte haben tendenziell ein hohes, teils unkalkulierbares N-Nachlieferungspotenzial. Am Standort Griesheim kann ebenfalls die N-Nachlieferung der Vorfrucht (Zwiebeln) eine mögliche Ursache darstellen. Ebenso ist es möglich, dass die zuvor genannten Beregnungen im April und Mai die Stickstoffreserven des Bodens pflanzenverfügbar machten und so einen erhöhten Rohproteingehalt begünstigten.
Ein weiteres Qualitätskriterium ist der Vollgerstenanteil (> 2.5 mm), der über 90 % liegen sollte. Gemittelt über beide Versuchsstandorte (vgl. Tabelle 2) wurde dies in der Intensitätsstufe 2 bei annähernd allen Sorten erreicht. In der Intensitätsstufe 1 lagen drei der mehrjährig geprüften Sorten unterhalb der angestrebten 90 %. Den besten Vollgerstenanteil zeigte in beiden Intensitätsstufen die Sorte Accordine. Den geringsten Wert erzielte Quench. Die neu geprüften Sorten Amidala, Applaus und KWS Jessie konnten in der Intensitätsstufe 2 bereits gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.
Aus einer Kombination des Vollgerstenanteils (> 2.5 mm) und des Kornertrags lässt sich der Vollgerstenertrag ableisten. Dieser lässt sich nicht statistisch auswerten, da er nur aus Mischproben einer Sorte ermittelt wird, kann aber trotzdem ein guter Anhaltspunkt sein. Beim Vollgerstenertrag belegt die langjährig etablierte Sorte RGT Planet, wie auch im letzten Jahr, in beiden Intensitätsstufen die Spitzenposition (vgl. Tabelle 2). Die nun zweijährig geprüfte Sorte Prospect folgt als Nummer 2 in der zweiten Intensitätsstufe dahinter, in der ersten Intensitätsstufe kann sie jedoch nicht überzeugen. KWS Jessie konnte in ihrem ersten Jahr mit einem Vollgerstenertrag aufwarten, der in der Intensitätsstufe 2 an den von RGT Planet herankommt.
Die Tausendkornmassen der Sorten am Standort Griesheim lagen in diesem Jahr im Schnitt deutlich höher als in Bad Hersfeld (vgl. Tabelle 2) Dies macht sich besonders in der Intensitätsstufe 1 bemerkbar, wo in Griesheim ein Mittelwert von 50,2 g (Vorjahr: 38,7 g) und in Bad Hersfeld ein Mittelwert von 42,6 g (Vorjahr: 45,9 g) errechnet wurde. In der Intensitätsstufe 2 verringert sich dieser Abstand, bis auf eine Ausnahme liegen aber auch hier die Werte in Griesheim höher. Die hohen Tausendkornmassen in Griesheim könnten eine Folge der verringerten Bestandesdichte gegenüber dem Vorjahr (siehe oben) und der zusätzlichen Beregnung sein, die den Bodenstickstoff pflanzenverfügbar machte. Spitzenreiterin bei der TKM 2020 ist die in diesem Jahr neu im Sortiment befindliche Amidala mit durchschnittlich 55,1 g in der Intensitätsstufe 2.
Kann die Braugerste die Qualitätskriterien, z.B. wegen zu hoher Proteingehalte, nicht erfüllen, bleibt nur die Vermarktung als Futtergerste. Hierbei ist es dann wichtig, dass die entsprechenden Hektolitergewichte passen. Das Hektolitergewicht muss mindestens 62 kg betragen, besser sind 64 kg, um Preisabschläge zu vermeiden. Alle Sorten erreichten in beiden Intensitätsstufen auf beiden Standorten Werte von deutlich über 64 kg (vgl. Tabelle 2). Höchstwerte erreichte hier die Sorte Quench, dicht gefolgt von Avalon.
Insgesamt sind die Qualitätseigenschaften deutlich erfreulicher als im Vorjahr, in dem die Mindestrohproteingehalte durch die trockenheitsbedingte schlechte Stickstoffverfügbarkeit häufig gar nicht erst erreicht wurden. Auch die Vollgerstenanteile fielen in diesem Jahr deutlich besser aus als im Vorjahr, wo am Standort Griesheim keine Sorte die geforderten 90 % erreichen konnte.
Mehrjährige Ergebnisse
Bei der Sortenwahl sollte immer darauf geachtet werden, dass sich eine Sorte langjährig ertrags- und qualitätsstabil gezeigt hat. Nur so kann abgesichert werden, dass sich die Sorten auch bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen und Krankheitsdruck im Feld behaupten. Hierzu werden Sorten in den hessischen Landessortenversuchen an unterschiedlichen Standorten über mindestens drei Jahre geprüft, bevor eine Sortenempfehlung abgegeben wird. Die Prüfungen erfolgen nach wissenschaftlichen Standards, die Ergebnisse werden neutral und unabhängig bewertet.
Nach mehrjähriger Prüfung liegt RGT Planet weiterhin in beiden Intensitätsstufen an der Ertragsspitze (Tabelle 3). Accordine kann in den ersten beiden Versuchsjahren ebenfalls mit überdurchschnittlichen Leistungen in den beiden Intensitätsstufen punkten, im dritten Jahr zeigt sie aber nur durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Erträge. Genau gegenläufig verhielt es sich mit Leandra, die in den ersten beiden Versuchsjahren nur durchschnittliche Erträge liefern konnte, sich im dritten Jahr aber merklich überdurchschnittlich zeigt.
Sortenempfehlung zur Aussaat 2020
Vor dem Anbau von Sommerbraugerste wird dringend eine Abstimmung mit den Handelshäusern bzw. Mälzereien als Vermarktungspartnern empfohlen. Diese sind besonders daran interessiert ein qualitativ hochwertiges Produkt zu bekommen, das sich zweifelsfrei für die weitere Verarbeitung eignet. Häufig werden Sorten oder ein Sortenspektrum für die Abnahme vorgegeben, hiervon sollte nicht abgewichen werden, um eine Marktfähigkeit des Ernteguts zu gewährleisten.
Für die Sortenempfehlungen der Braugersten werden neben der Ertragsleistung, der Krankheitsresistenz oder der Reifezeit (vgl. Tabellen 4a und 4b) auch besonders Qualitätseigenschaften betrachtet, um den Anforderungen des Marktes an die verarbeitungstechnischen Eigenschaften gerecht zu werden.
Basierend auf den Landessortenversuchen Sommergerste und nach der Abstimmung mit den Marktpartnern werden für den Anbau 2021 hessenweit erneut die Sorten Accordine, Avalon und RGT Planet sowie nun nach drei Prüfjahren auch Leandra empfohlen. Die vom Verein Braugersten-Gemeinschaft e.V. empfohlene Sorte Prospect konnte im hessischen Landessortenversuch im zweiten Jahr nicht an die Ertragsleistung des Vorjahres anschließen, weshalb sie zunächst weiter beobachtet wird.
Accordine (Ackermann Saatzucht/Saaten Union; Zulassung 2016) konnte über die Prüfjahre wiederholt mit einem sehr guten Vollgerstenanteil überzeugen. Ertraglich liegt sie im guten durchschnittlichen Bereich und kann mit einer sehr geringen Anfälligkeit gegenüber Mehltau und mittlerer bis guter Standfestigkeit und Strohstabilität aufwarten. Ihre Anfälligkeit gegenüber Zwergrost, Netzflecken und Rhynchosporium liegt im mittleren Bereich.
Avalon (Saatzucht Breun/Hauptsaaten; Zulassung 2012) konnte bereits über viele Jahre überzeugen und erhält auch in diesem Jahr wieder eine Empfehlung. Der absolute Kornertrag liegt zwar nur im leicht unterdurchschnittlichen Bereich, dafür zeichnet sich die Sorte durch einen hohen Vollgerstenanteil aus. Der Proteingehalt ist zwar am oberen Ende, in der Regel aber unkritisch. Die geringen Anfälligkeiten gegen Lager und Zwergrost bringen eine gewisse Verlässlichkeit. Die höheren Anfälligkeiten gegenüber Mehltau und vor allem Rhynchosporium sollten bei regional erhöhtem Befallsaufkommen im Hinterkopf behalten werden.
RGT Planet (RAGT Saaten; Zulassung 2014) wird erneut für den Sommergerstenanbau 2021 empfohlen. Ausschlaggebend hierfür sind besonders ihre hohen und gleichzeitig stabilen Kornerträge in Kombination mit einem hohen Vollgerstenanteil in der Intensitätsstufe 2. Zudem verfügt die Sorte über eine genetisch fixierte Resistenz gegen Getreidezystennematoden und eine nur sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Mehltau. Lagerneigung und Strohstabilität liegen im mittleren Bereich, die Abreife erfolgt mittelspät.
Leandra (Saatzucht Breun/Hauptsaaten; Zulassung 2017) konnte sich in den drei Prüfjahren mit einer leicht überdurchschnittlichen Ertragsleistung und einem guten Vollgerstenanteil bewähren. Eine gute Blattgesundheit kann durch ihre sehr geringen Anfälligkeiten gegenüber Zwergrost und Mehltau erzielt werden. Die Abreife sowie die Neigung zum Lager und die Strohstabilität liegen im mittleren Bereich.
Kornertrag [dt/ha] | Vollgerstenanteil ( > 2,5 mm) in [%] | |||||||||||
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VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten; BB = Bezugsbasis; GD = Grenzdifferenz; GRI = Griesheim (Darmstadt); HEF = Bad Hersfeld (Eichhof) | ||||||||||||
unbehandelt (rel. zur BB) | fungizidbehandelt (rel. zur BB) | unbehandelt (rel. zur BB) | fungizidbehandelt (rel. zur BB) | |||||||||
GRI | HEF | Mittel | GRI | HEF | Mittel | GRI | HEF | Mittel | GRI | HEF | Mittel | |
BB (dt/ha) | 40,3 | 65,3 | 52,8 | 40,2 | 76,6 | 58,4 | 37,3 | 53,5 | 45,4 | 38,6 | 68,6 | 53,6 |
VD (dt/ha) | 39,4 | 64,1 | 51,8 | 40,3 | 76,9 | 58,6 | 37,1 | 55,2 | 46,1 | 38,3 | 69,8 | 54,1 |
GD 5 % (relativ) | 16,1 | 6,6 | 15,7 | 5,5 | ||||||||
Quench BB | 88 | 89 | 89 | 98 | 101 | 100 | 91 | 79 | 85 | 90 | 89 | 89 |
Avalon BB | 96 | 97 | 97 | 98 | 91 | 94 | 94 | 91 | 93 | 96 | 90 | 93 |
RGT Planet BB | 111 | 105 | 108 | 109 | 109 | 109 | 96 | 83 | 90 | 97 | 90 | 94 |
Accordine BB | 101 | 100 | 100 | 93 | 97 | 95 | 96 | 90 | 93 | 95 | 94 | 94 |
Leandra BB | 104 | 109 | 107 | 101 | 103 | 102 | 95 | 91 | 93 | 95 | 92 | 93 |
Prospect | 91 | 88 | 90 | 97 | 97 | 97 | 89 | 84 | 87 | 93 | 90 | 91 |
Amidala | 93 | 104 | 98 | 88 | 102 | 95 | 94 | 89 | 91 | 95 | 91 | 93 |
Applaus | 100 | 97 | 99 | 111 | 102 | 107 | 94 | 80 | 87 | 96 | 90 | 93 |
KWS Jessie | 95 | 96 | 95 | 107 | 103 | 105 | 97 | 86 | 91 | 98 | 93 | 95 |
Rohproteingehalt in TM [%] | ||||||
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GRI = Griesheim; HEF = Bad Hersfeld | ||||||
unbehandelt | fungizidbehandelt | |||||
GRI | HEF | Mittel | GRI | HEF | Mittel | |
Quench BB | 13,2 | 12,0 | 12,6 | 12,8 | 12,0 | 12,4 |
Avalon BB | 13,0 | 12,6 | 12,8 | 12,9 | 12,0 | 12,5 |
RGT Planet BB | 12,4 | 11,1 | 11,8 | 12,7 | 11,2 | 12,0 |
Accordine BB | 13,1 | 11,4 | 12,3 | 13,3 | 11,8 | 12,6 |
Leandra BB | 13,3 | 12,1 | 12,7 | 12,9 | 11,7 | 12,3 |
Prospect | 13,4 | 11,9 | 12,7 | 13,1 | 11,6 | 12,4 |
Amidala | 13,8 | 11,6 | 12,7 | 13,7 | 11,7 | 12,7 |
Applaus | 12,5 | 11,2 | 11,9 | 11,7 | 10,9 | 11,3 |
KWS Jessie | 13,0 | 11,7 | 12,4 | 12,1 | 11,3 | 11,7 |
Mittel | 13,1 | 11,7 | 12,4 | 12,8 | 11,6 | 12,2 |
Hektolitergewicht [kg/hl] | ||||||
unbehandelt | fungizidbehandelt | |||||
GRI | HEF | Mittel | GRI | HEF | Mittel | |
Quench BB | 69,7 | 69,8 | 69,8 | 69,4 | 70,0 | 69,7 |
Avalon BB | 68,7 | 70,0 | 69,4 | 68,3 | 70,7 | 69,5 |
RGT Planet BB | 68,5 | 69,1 | 68,8 | 69,4 | 68,4 | 68,9 |
Accordine BB | 68,9 | 69,0 | 69,0 | 68,7 | 67,9 | 68,3 |
Leandra BB | 68,5 | 67,7 | 68,1 | 67,3 | 68,0 | 67,7 |
Prospect | 68,8 | 69,6 | 69,2 | 67,8 | 67,1 | 67,5 |
Amidala | 68,3 | 67,2 | 67,8 | 68,6 | 65,8 | 67,2 |
Applaus | 68,9 | 68,4 | 68,7 | 68,8 | 66,3 | 67,6 |
KWS Jessie | 69,7 | 69,0 | 69,4 | 68,9 | 68,9 | 68,9 |
Mittel | 68,9 | 68,9 | 68,9 | 68,6 | 68,1 | 68,4 |
unbehandelt (rel. zur BB) | fungizidbehandelt (rel. zur BB) | |||||||
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VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten; BB = Bezugsbasis | ||||||||
Jahr | 2018 | 2019 | 2020 | Mittel | 2018 | 2019 | 2020 | Mittel |
Orte | 2 | 2 | 2 | 0 | 2 | 2 | 2 | 0 |
BB (dt/ha) | 56,7 | 69,1 | 52,8 | 59,5 | 62,8 | 73,4 | 58,4 | 64,9 |
VD (dt/ha) | 56,3 | 69,5 | 51,8 | 59,2 | 62,4 | 73,8 | 58,6 | 64,9 |
Quench BB | 97 | 98 | 89 | 94 | 97 | 101 | 100 | 99 |
Avalon BB | 95 | 94 | 97 | 95 | 98 | 94 | 93 | 95 |
RGT Planet BB | 106 | 108 | 107 | 107 | 104 | 103 | 109 | 105 |
Accordine BB | 104 | 102 | 100 | 102 | 103 | 101 | 95 | 100 |
Leandra BB | 98 | 99 | 107 | 101 | 99 | 101 | 103 | 101 |
Prospect | 101 | 89 | 101 | 102 | 97 | 101 | ||
Amidala | 100 | 97 | ||||||
Applaus | 98 | 105 | ||||||
KWS Jessie | 95 | 105 | ||||||
Klarinette | 104 | 101 | ||||||
Laureate | 101 | 101 | ||||||
RGT Asteroid | 101 | 100 | ||||||
KWS Beckie | 100 | 99 | ||||||
Subway | 92 | 95 |
Neigung zu | Anfälligkeit für | |||||||||||
1) Resistenz gegen Getreidezystennematoden Heterodera avenae 1-9: Boniturnoten des BSA (1 = sehr gering, kurz, früh; 9 = sehr hoch, lang, spät) grün hinterlegte Zellen: positiv zu bewertende Merkmalsausprägung; orange hinterlegte Zellen: negativ zu bewertende Merkmalsausprägung | ||||||||||||
Sorte | Züchter / Vertreiber | Jahr der Zu- lassung | Reife | Pflan- zen- länge | Lager | Halm- knicken | Ähren- knicken | Mehl- tau | Netz- flecken | Rhyncho- sporium | Ramu- aria | Zwerg- rost |
Quench | Syngenta | 2006 | 6 | 3 | 4 | 4 | 3 | 2 | 5 | 5 | 6 | 6 |
Avalon | SZ Breun / Hauptsaaten | 2012 | 5 | 4 | 3 | 4 | 5 | 5 | 4 | 6 | 5 | 3 |
RGT Planet 1) | RAGT | 2014 | 5 | 4 | 5 | 5 | 4 | 2 | 5 | 4 | 5 | 4 |
Accordine | Ackermann SZ / Saaten Union | 2016 | 6 | 4 | 4 | 4 | 4 | 2 | 5 | 4 | 5 | 4 |
Leandra | SZ Breun / Hauptsaaten | 2017 | 5 | 3 | 4 | 4 | 5 | 2 | 4 | 4 | 5 | 3 |
Prospect | SZ Streng / IG Pflanzenzucht | 2018 | 5 | 3 | 4 | 3 | 3 | 2 | 4 | 4 | 4 | 5 |
Amidala | Nordsaat / Hauptsaaten | 2019 | 5 | 3 | 4 | 4 | 5 | 2 | 4 | 4 | 4 | |
Applaus | Nordsaat / Saaten Union | 2019 | 5 | 3 | 5 | 5 | 4 | 2 | 4 | 6 | 4 | |
KWS Jessie | KWS Lochow | 2019 | 5 | 2 | 4 | 4 | 4 | 2 | 4 | 5 | 5 |
Ertragseigenschaften | Qualität | |||||||||||
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1) Resistenz gegen Getreidezystennematoden Heterodera avenae 1-9: Boniturnoten des BSA (1 = sehr gering, kurz, früh; 9 = sehr hoch, lang, spät) grün hinterlegte Zellen: positiv zu bewertende Merkmalsausprägung; orange hinterlegte Zellen: negativ zu bewertende Merkmalsausprägung | ||||||||||||
Sorte | Bestandes- dichte | Kornzahl pro Ähre | TKM | Korn- ertrag Stufe 1 | Korn- ertrag Stufe 2 | Markt- waren- anteil | Voll- gersten- anteil | Hekto- liter- gewicht | Mäl- zungs- schwand | Eiweiß- lösungs- grad | Friabili- meter- wert | Visko- sität |
Quench | 7 | 5 | 5 | 4 | 4 | 7 | 7 | 6 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Avalon | 6 | 5 | 7 | 4 | 4 | 7 | 7 | 5 | 5 | 6 | 7 | 2 |
RGT Planet 1) | 7 | 5 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 5 | 5 | 6 | 6 | 4 |
Accordine | 6 | 6 | 6 | 7 | 5 | 7 | 7 | 5 | 4 | 6 | 7 | 3 |
Leandra | 7 | 5 | 7 | 7 | 6 | 7 | 7 | 5 | 5 | 8 | 8 | 2 |
Prospect | 8 | 6 | 5 | 7 | 6 | 7 | 7 | 5 | 6 | 6 | 6 | 4 |
Amidala | 5 | 5 | 8 | 8 | 7 | 7 | 8 | 6 | 4 | 6 | 8 | 3 |
Applaus | 8 | 5 | 6 | 8 | 8 | 7 | 6 | 5 | 6 | 7 | 6 | 3 |
KWS Jessie | 9 | 5 | 6 | 7 | 7 | 7 | 7 | 5 | 5 | 7 | 8 | 3 |