Geflügel
Mobile Hühner im Winterwonderland
Die Zahl der mobilen Hühnerställe hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Da Hühner ursprünglich aus dem asiatischen Raum kommen, sind winterliche Bedingungen z.B. mit Schnee keine natürlichen Bedingungen. Wie können Hühnerhaltende ein optimales Umfeld für ihre Tiere schaffen?
Grundsätzlich haben vollständig befiederte Hühner eine Wohlfühltemperratur zwischen ca. 10 und 20°C, wobei Genetiken bzw. Rassen mit einem dichteren Untergefieder grundsätzlich besser mit tieferen Temperaturen klarkommen. Dabei sind auch Temperaturen unter 0 C außerhalb des Stalles kein Problem. Fehlen den Tieren allerdings Federn durch Federpicken frieren sie schnell. In jedem Fall hilft es, wenn bei tieferen Temperaturen der Energiegehalt des Futters etwas erhöht wird und die Hühner genügend Futter aufnehmen. Achtung: Auf keinen Fall darf die Wasserversorgung im Stall einfrieren!
Frische Luft muss sein
Die winterlich nassen Bedingungen erhöhen zusätzlich den Infektionsdruck für die Tiere.
Trotz niedriger Außentemperaturen sollte deshalb stets ein gutes Stallklima durch ausreichende Frischluftzufuhr gewährleistet werden, um Ammoniak (NH3) oder hohe CO2-Werte zu verringern. Luftbewegung und Luftaustausch sollten aber vorsichtig dosiert werden, damit es nicht zu Zugluft kommt, aber das Stallklima trotzdem gut ist.
Dabei sollte allerdings das Herdenverhalten gut beobachtet werden. Hennen reagieren sehr empfindlich auf Zugluft. Wenn Bereiche, wie die oberen Sitzstangen, plötzlich von den Hennen gemieden werden, kann dies ein Anzeichen für Zugluft sein. Auch Infektionskrankheiten, Drücken der Tiere in bestimmte Ecken oder verlegte Eier können die Folge sein. In einem strengen Winter kann es daher auch nötig sein, zu heizen, um den Stall frostfrei zu halten. Heizen und/oder eine isolierte Bodenplatte vermindert Kondenswasser im Stall und hält die Einstreu trocken, was besonders wichtig für die Tiere ist.
Der Gang vor die Tür
Ein vermehrtes Angebot von Beschäftigungsmaterial, wie Stroh, Luzerne, Karotten, Kartoffeln, Kürbissen oder ein Staubbad, möglichst in einem angegliederten Wintergarten, hilft den Tieren auch über schwierige Witterungsverhältnisse wie Schnee und starke Nässe hinweg. Wundern Sie sich nicht, wenn Hühner den Schnee meiden. Die sehr helle, reflektierende Oberfläche irritiert die Tiere. Stroh oder Holzhackschnitzel auf dem Schnee animiert die Tiere zur Nutzung des Auslaufs und beugt Pfützen im Stallnahbereich vor. Im Falle einer Aufstallungspflicht beim Auftreten von Geflügelpest sind die Tiere in einem Wintergarten mit viel Beschäftigung auch gut aufgehoben.
Standort des Hühnermobils
Befestigte Wege, die das Versetzen des mobilen Hühnerstalles sowie die Ver- und Entsorgung gewährleisten, ohne den Hühnerauslauf befahren zu müssen, vereinfachen das Management im Winter erheblich. Hackschnitzel im Nahbereich oder eine anschließende Pappelplantage kommen den Hühnern grundsätzlich entgegen. Ob die Bepflanzung auch vor Greifvögeln schützt, ist im Winter sehr standortabhängig.