Nachhaltige Bauernhöfe
Filmdreh auf dem landwirtschaftlichen Betrieb
Ein Filmteam kündigt sich an – erstmal den Hof aufräumen?
Im Laufe des letzten Jahres wurden im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ Videoportraits über einige der teilnehmenden Betriebe gedreht und veröffentlicht. Svenja Drewermann vom Gärtnereiprojekt PeterSilie in Oberweimar und Olav Holst, Beratungskraft im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ erzählen von Ihren Erfahrungen und was man beachten sollte, wenn sich ein Filmteam ankündigt!
JR: Frau Drewermann, Sie wurden im Juli 2022 von unserem Filmteam besucht. Das Videoportrait der Gärtnerei PeterSilie ist inzwischen auf dem YouTube Kanal des LLH zu finden. Wie war der Besuch des Filmteams für Sie?
Drewermann: Es hat viel Spaß gemacht. Anfangs war ich sehr nervös, was sich aber mit der Zeit etwas gelegt hat. Die Atmosphäre war sehr angenehm und es war gut, dass wir manche Szenen zwei oder drei Mal gedreht haben.
JR: Standen Sie schon öfter vor der Kamera?
Drewermann: Nein, normalerweise renne ich immer weg, wenn jemand filmt! 🙂
JR: Wie haben Sie sich vorbereitet?
Drewermann: Das Team vom LLH hat uns im Vorfeld die Interviewfragen zugeschickt, die haben wir uns durchgelesen und uns Gedanken dazu gemacht. Alle am Projekt Beteiligten konnten vorher mitteilen, was Ihnen wichtig ist. Vor Ort haben wir dann aber frei geredet und uns von unseren spontanen Ideen und Eindrücken leiten lassen.
JR: Olav, du hast gemeinsam mit deiner Kollegin Alexandra Rupprecht viele der Videoportraits selbst gedreht und geschnitten. Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist kein Filmstudio. Was gibt es beim Dreh auf dem Betrieb zu beachten?
Holst: Das ist richtig! Bei den Dreharbeiten auf den Betrieben ist es wichtig, dass von Seiten des Filmteams, aber auch vom Betrieb, genügend Zeit mitgebracht wird. So kann man entspannt auf die vielen unvorhersehbaren Situationen und Umstände reagieren. Hühner bleiben eben leider nicht immer auf ihrer Stange, bis man sie bestmöglich mit der Kamera eingefangen hat. Die Witterung kann einem auch mal schnell mal einen Strich durch die Rechnung ziehen.
Wir haben darauf geachtet, gute und spannende Drehorte auszuwählen, an denen die Betriebsabläufe nicht zu sehr gestört werden. Für die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter ist es wichtig, Ihren Betrieb gut zu präsentieren. Das heißt: Eine möglichst aufgeräumte „Kulisse“ ist natürlich vorteilhaft.
Für solche Details haben uns die Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen, die für Ihre Fachberatung auch Videos produzieren, viel geholfen.
JR: Gab es Herausforderungen beim Dreh auf den Betrieben oder hat meistens alles gut geklappt?
Holst: Herausforderungen gab es für uns viele. Insbesondere das Einarbeiten in die Technik und das Gespür für störende Hintergrundgeräusche war für uns Laien eine große Herausforderung. Wenn beispielsweise das Interview durch das Gackern der Hühner oder durch das stetige Kreisen eines Helikopters kaum zu hören ist… Ansonsten hatten wir aber auch viele schöne Erlebnisse während und nach den Dreharbeiten auf den Betrieben. Die kreative Zusammenarbeit mit den Menschen auf den Höfen hat uns viel Freude gemacht und die fertigen Videos motivieren uns, weiter zu machen.
JR: Ich stelle es mir schwer vor, einen ganzen Betrieb mit all seinen Aktivitäten in drei Minuten zusammenzufassen. Wie habt ihr die Schwerpunkte gelegt?
Holst: Wir hätten mit jedem der Betriebe ganze Dokumentarfilme füllen können. Es gab unglaublich viel zu sehen und es war enorm spannend, von den nachhaltigen und innovativen Ansätzen auf den Betrieben zu erfahren. Von jedem Besuch haben wir etwa zwei Stunden Material mitgebracht, für ein Video von drei bis fünf Minuten.
Für den Schnitt haben wir das Video in einem Storyboard grob in Szenen eingeteilt und dabei den Schwerpunkt auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte auf den Betrieben gelegt. Das war hilfreich für die Auswahl der Szenen.
JR: Aus welcher Motivation heraus lassen sich die teilnehmenden Betriebe im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ filmen?
Holst: Unsere Videos sind auf YouTube verfügbar und werden von den Betrieben meist auf ihrer eigenen Website oder in ihren Social-Media-Kanälen eingebunden. Manche Betriebe nutzen das ganz konkret um z.B. für ihre Direktvermarkung zu werben. Andere Betriebe, gerade die ohne direkten Kontakt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, möchten damit über ihre Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit berichten und die Landwirtschaft für eine breitere Öffentlichkeit greifbar machen.
JR: Frau Drewermann, wo teilen Sie Ihr Video und wie sind die Rückmeldungen aus Ihrem Netzwerk?
Drewermann: Wir haben einen kleinen Instagram-Account und eine Homepage, wo das Video zu sehen ist. Die Rückmeldungen waren sehr positiv und alle waren von der Professionalität sehr beeindruckt.
JR: Danke für das Interview!
Die bisher entstandenen Videoportraits im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe sind hier zu finden:
Betrieb Streuobstziege (Linden):
https://youtu.be/ki7wE0ODID0
Biolandhof Werragut (Eschwege):
https://youtu.be/JeiyvzYWbw0
Gärtnereiprojekt PeterSilie (Oberweimar):
https://youtu.be/ccenSxv63V0
Gut Kappel (Bad Arolsen):
https://youtu.be/FOfRg1I4qzs
Gutshof Jestädt
https://youtu.be/szIpVIgTzJA
Gutshof Jestädt und seine Fruchtfolge
https://youtu.be/H-esRJ2wE0I
Hof Erbenheim
https://youtu.be/Zq5foP9AdBg
Kramm’s Hof (Grebenstein):
https://youtu.be/XV6-LN9pSCQ
Klein Eichener Hofkäserei
https://youtu.be/3zF9zzsxQBY
Landwirtschaftlicher Betrieb Kornmann (Romrod/Zell):
https://youtu.be/sTIRtrlgUoA
Soodehof Eins
https://youtu.be/7HlMhWN-LlE
Weingut Corvers-Kauter (Oestrich-Winkel):
https://youtu.be/l3H7kYx4gLE
Weingut Engelmann-Schlepper (Martinsthal):
https://youtu.be/6SN8gnHidNE
Weingut Klepper (Frauenstein):
https://youtu.be/f2xKrjIMTk8
Weingut Leitz (Rüdesheim):
https://youtu.be/sTIRtrlgUoA
Weingut Schreiber (Hochheim):
https://youtu.be/sTIRtrlgUoA