Nachhaltige Bauernhöfe
Netzwerk „100 nachhaltige Bauernhöfe“ traf sich in Fulda
Nach fast zwei Jahren im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ fand am 13. März 2023 das 2. Netzwerktreffen der teilnehmenden Betriebe aus Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau statt.
35 Personen waren zu Gast auf dem antonius Hof in Fulda Haimbach. In der Diversität der Teilnehmenden wurde erneut die Besonderheit des Netzwerks deutlich: hier treffen sich Odenwald und Kasseler Umland; Milchvieh und Gemüse-Solawi; regenerativer Ackerbau und Ferkelaufzucht im großen Stil. Erfahrene Expertinnen und Experten kommen in den Austausch mit der jungen Generation; der traditionsreiche Familienbetrieb mit der Hofgemeinschaft in Gründung.
Was verbindet, ist der verantwortungsvolle Blick in die Zukunft der regionalen Lebensmittelproduktion. Alle Betriebe engagieren sich auf ihre Art für eine lebenswerte Zukunft, in der die Landwirtschaft ein Teil der Lösung ist.
Aktuelles aus dem Projekt
87 Betriebe nehmen derzeit am Projekt teil. Weitere sind im Aufnahmeprozess, so dass im Laufe dieses Jahres über 100 Betriebe Teil des Netzwerks sein werden.
Ein Schwerpunkt im Projekt ist und bleibt die Öffentlichkeitsarbeit, um das Wissen über nachhaltige Landwirtschaft in den Berufsstand und in die Gesellschaft zu tragen.
So sind im letzten Jahr 12 Videoportraits der teilnehmenden Betriebe entstanden. Auf vielen Höfen erzählen nun 100nB-Hofschilder und Infotafeln über nachhaltiges Wirtschaften in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit engagierten Betrieben war das Projektteam 2022 auf den Ökofeldtagen, der WiWein und vielen anderen Veranstaltungen unterwegs.
2023 möchten wir im Rahmen der „100nB Tour“ aufzeigen, wie ausgewählte Aktivitäten eines Betriebs systemisch in die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wirken.
Das Projektteam am LLH besteht aktuell aus fünf Mitarbeiterinnen. Zum Koordinationsteam und den Fachberatungskräften für nachhaltige Tierhaltung, Ackerbau und Gartenbau kommen 2023 noch zwei Fachberatungskräfte für die Themen Biodiversität und Pflanzenschutz hinzu.
Stichwort Energie
Das jährliche Netzwerktreffen im Projekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ regt dazu an, Menschen mit ähnlichen Werten und Visionen kennenzulernen, Wissen auszutauschen und übergeordnete Fragestellungen zu diskutieren. Dabei ging es dieses Jahr um das Stichwort Energie: Wie gestalten wir einen nachhaltigen Umgang mit unseren Energie-Ressourcen aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Sicht?
Passenderweise konnte bei der Hofführung über den antonius Hof die Biogas-Anlage des Betriebs besichtigt werden. Rund um das Thema beschäftigt die Teilnehmenden außerdem der Flächenverbrauch und die Flächenkonkurrenz zwischen Lebensmittel- und Energieproduktion, die individuelle Verantwortung für Naturschutz und Biodiversität und das wirtschaftliche Überleben des Betriebs in Krisenzeiten.
Impulsvortrag:
Energiemanagement auf dem Betrieb – erst die Ziele, dann die Zahlen
Ralf Keller, Andreas Hermes Akademie / Biohof Elmengrund
Lohnt sich die Investition für die nächste PV-Anlage trotz unsicherer politischer Rahmenbedingungen? Macht es Sinn, Mais für die Biogasanlage anzubauen, statt Getreide für den Teller? Ralf Keller ergründete, wie die Klärung der strategischen Ausrichtung des Betriebs helfen kann, Antworten für Zielkonflikte innerhalb der Landwirtschaft zu finden. Dafür ist es wichtig, sich als Betriebsleitung die grundlegenden Fragen zu stellen: Was ist mir/uns wichtig? Wo will ich / wollen wir in 10 oder 20 Jahren stehen? Was möchte ich / möchten wir langfristig konkret erreichen? Dabei gilt: es gibt nicht den einen richtigen oder falschen Weg, sondern es gibt für jede/jeden eine individuell passenden Lösung, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Impulsvortrag:
Klimakrise – was macht das mit mir? Eigene Ressourcen nutzen!
Dirk Wehrsig & Tanja Ehrhardt, Psychologists for Future e.V. (Psy4F)
Das Wissen um Klimawandel und Umweltveränderungen löst in uns emotionale Reaktionen aus, die von Vermeidung und Abwehr hin zu Wut, Angst, Verzweiflung und Resignation reichen können. Dirk Wehrsig und Tanja Erhardt erklärten, welche wichtige Funktionen diese Emotionen innehaben – sie warnen uns, informieren uns über unsere Bedürfnisse und motivieren uns, in Aktion zu treten. Für einen nachhaltigen Umgang mit „Klimaemotionen“ ist Selbstfürsorge unerlässlich. Zu den 10 Säulen der Selbstfürsorge der Psychologists for Future gehören z.B. Sport & Bewegung, soziale Kontakte oder Dankbarkeit und das Feiern von Erfolgen.
So gestalten wir einen nachhaltigen Umgang mit Energie-Ressourcen!
Im Stil des World Café wurde an drei Arbeitstischen diskutiert, welche Lösungswege in der Gruppe bereits ausprobiert werden, und wo dabei Schlüssel zum Erfolg liegen.
ÖKOLOGIE
| |
SOZIALES
| |
WIRTSCHAFT
|
Impressionen des Treffens…
Lust bekommen?
Sie haben Ideen für das Projekt oder möchten die teilnehmenden Betriebe kennenlernen? Melden Sie sich bei uns!
+49 6421 4056137
Hintergrundinformationen, Betriebssteckbriefe, und unsere aktuellen Veranstaltungsangebote finden Sie unter
www.nachhaltige-bauernhoefe.de.