Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Getreidekurse mit weiteren Notizverlusten

Die Stimmung an den internationalen Handelsplätzen trübte sich zuletzt immer weiter ein. Die Meldungen über den zügigen Erntefortschritt in den Südstaaten der USA mit guten Erträgen ließ die Risikoprämien aus den Kursen weichen. Auch die Entscheidung der türkischen Regierung für einen temporären Importstopp von Weizen, um den heimischen Markt zu schützen, dämpfte die Kursphantasie zusätzlich. Aktuell importiert die Türkei ihren Weizen überwiegend aus Russland, der nun in andere Destinationen fließen könnte. In diesem Umfeld verlor der Weizenkontrakt in Paris binnen zwei Wochen 30 EUR/t und fiel zu Wochenbeginn zurück auf 239 EUR/t. Ein Unsicherheitsfaktor bleiben indessen die Bestandsentwicklungen in Südrussland, das seit Wochen unter Hitze und anhaltender Trockenheit leidet.

Ein Lichtblick waren die gestrigen Kursgewinne von 7,50 EUR/t auf 246,50 EUR/t. Wie Landhändler berichten, locken die niedrigen Preise Importeure zurück an den Markt. So konnten zuletzt größere Mengen aus Frankreich, Rumänien und Bulgarien nach Ägypten verkauft werden. Nach den Vorgaben der Euronext gaben auch die Erzeugerpreise in Hessen wieder spürbar nach. Die Preisfindung am Kassamarkt dürfte auch in den kommenden Wochen schwierig bleiben. Teilweise werden Preisverhandlungen ausgesetzt oder es handelt sich um nominelle Preise ohne entsprechendes Handelsvolumen. Die Abgabebereitschaft der Landwirte wird als gering bezeichnet. In der Hoffnung auf wieder steigende Preise warten die Betriebe mit der Vermarktung von Restmengen. Dagegen wird die neue Ernte noch rege besprochen und weitere Mengen in die Bücher genommen.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen195225215230240234
Brotweizen175200192200215208
Brotroggen140160146150170156
Qualitätshafer270275272280290285
Raps390440414400450426

Quelle: LLH, Stand 12.06.2024.


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