Marktinformation & Preise

Getreidemarkt in der Ernte auf Richtungssuche

In der aktuellen Woche präsentierte sich der Getreidemarkt deutlich freundlicher. Schlechte Ernteergebnisse in Frankreich stützten zuletzt die Kurse.

Nur noch 52% des Weizens sollen in Frankreich in die Kategorie „gut bis ausgezeichnet“ fallen. Auch in Deutschland enttäuschen die hiesigen Erträge auf zahlreichen Standorten. Indessen scheint die Vermarktung dem Vernehmen nach ins Stocken geraten zu sein. Die Nachfrage am Kassamarkt nach Brot- und Futtergetreide konnte sich hingegen beleben, was Preisbewegungen nach oben zur Folge hatte. Insbesondere proteinreiche Weizenpartien erzielen spürbare Aufgelder. Aufgrund der verschärften Düngeverordnung wird es zunehmend schwieriger, Qualitätsweizen zu erzeugen.

Qualitätsweizen konnte gegenüber der Vorwoche um ca. 5 EUR/t auf 205 EUR/t zulegen. Die Offerten für Brotweizen stiegen ebenfalls auf 185 EUR/t. Damit beträgt die Qualitätsprämie inzwischen 20 EUR/t. Mit den rückläufigen Viehbestandszahlen und dem reichlichen Angebot an Futtergetreide ist das Preisniveau in diesem Segment geringer als in den letzten Jahren. Futterweizen wird im Mittel nur noch mit 165 EUR/t bewertet, während Futtergerste einen Marktpreis von 145 EUR/t erzielt.

Die Unsicherheiten und Schwankungen bestehen an den Märkten jedoch weiterhin fort. Am Terminmarkt gaben die Kurse in den letzten Tagen bereits wieder kräftig nach, nachdem aus den USA und der Schwarzmeerregion ein guter Erntefortschritt gemeldet wurde. Nach den Ergebnissen einer Umfrage könnte eine große Getreidemenge in den USA unverkauft bleiben. In der Ukraine wurde die Getreide-Erzeugung inzwischen von 52 auf 56 Mio. t angehoben. Der Internationale Getreiderat schätzt, dass weltweit mehr als 800 Mio. t Weizen von den Feldern geholt werden. Die Versorgung wäre dann gesichert.

Quelle: LLH, Stand 25.07.2024